Neben den etablierten Fluglinien wächst gerade ein neuer Mitbewerber für Flüge nach Ostafrika heran.
Die junge Fluglinie aus Ruanda agiert dabei zielstrebig und selbstbewusst.
Neben den etablierten Fluglinien wächst gerade ein neuer Mitbewerber für Flüge nach Ostafrika heran.
Die junge Fluglinie aus Ruanda agiert dabei zielstrebig und selbstbewusst.
Mount Kilimanjaro und RwandAir (Bild: Adam Jones)
Allerdings ergeht es der Fluglinie wie dem Land, aus dem sie kommt: man wird schwer unterschätzt. Ruanda, der kleine Binnenstaat am Ostafrikanischen Grabenbruch, ist von der Größe her vergleichbar mit Albanien oder Mazedonien.
Das kleine Land glänzt jedoch seit Jahren trotz relativ ungünstiger Rahmenbedingungen mit einem rasanten und in Afrika beispiellosen Wirtschaftsaufschwung. Durchschnittliche Wachstumsraten zwischen sechs und acht Prozent sind für ein Land, in dem 60% der Bevölkerung in Armut leben, eine echte Leistung.
In seinen Problemen unterscheidet sich Ruanda grundsätzlich kaum von denen seinen Nachbarn. Der Schlüssel des Erfolges liegt aber vor allem im erfolgreichen Zurückdrängen der Korruption.
Den Völkermord überwinden
Aus den Trümmern des grausamen Völkermords von 1994 heraus hat Staatschef Paul Kagame mit eiserner Hand einen Musterstaat errichtet, über den Analysten bereits anerkennend als die Schweiz Afrikas sprechen.
Folgerichtig ist Kagames Blick ist gnadenlos in die Zukunft gerichtet und duldet keinen oppositionellen Widerspruch, die Wirtschaft honoriert seine Politik. Kagame ahnt, dass im Tourismus für sein Land eine große Chance für nachhaltiges Wachstum schlummert. Dazu kommt, dass die gesamte Region Ostafrika ohnehin gerade vor einem großen Aufbruch steht.
Flotte im Durchschnitt gerade mal 4 Jahre alt
Gründe genug, um kräftig in die staatliche Fluglinie RwandAir zu investieren. Zwar besitzt RwandAir aktuell nur 12 Flugzeuge, die aber sind im Durchschnitte gerade einmal 4 Jahre alt und vom Feinsten, was die Industrie zu bieten hat. Neben vier modernen Bombardier-Regionaljets (je zwei Q400 und CRJ900) unterhalten die Ostafrikaner sechs Boeing 737 für die Mittelstrecke.
Regional ist die ruandische Fluglinie sehr gut aufgestellt und hat sich mit guten Verbindungen in West-, Zentral- und Ostafrika einen exzellenten Ruf erarbeitet. Inzwischen gehört RwandAir zu den sichersten und am schnellsten wachsenden Fluglinien Afrikas. Und auch über den Service an Bord hört und liest man viel Positives.
RwandAir expandiert interkontinental
Den internationalen Durchbruch sollen nun die beiden brandneuen Airbus A330-Großraumflugzeuge bringen, die 2016 in die Flotte aufgenommen wurden. Mit dem A330 stellt sich RwandAir dem hart umkämpften Wettbewerb bei den Interkontinentalflügen.
9,2 Millionen Flugtickets – Tendenz steigend – wurden 2016 in Afrika südlich der Sahara verkauft. Zwei Drittel davon teilten sich die drei Platzhirsche Ethiopian Airlines, Kenya Airways und South African Airways.
Bislang flog RwandAir mit Dubai DBX lediglich ein Ziel außerhalb Afrikas an. Ab Juli 2017 gibt es mit Kigali KGL – Brüssel BRU – London LGW – Kigali KGL drei Mal die Woche (2-4-5) einen RwandAir-A330-Direktflug nach Europa im Codeshare mit Brussels Airlines, die wiederum die Verbindung Brüssel BRU – Kampala EBB – Kigali KGL – Brüssel BRU im Codeshare mit RwandAir bedient.
RwandAir wird so auch für Tansania-Reisende noch interessanter. Erstens besteht mit Kigali KGL – Kilimanjaro JRO bereits eine etablierte und komfortable 90-Minuten-Flugverbindung zwischen Ruanda und Tansania. Überdies fliegt RwandAir seit April 2017 von Kigali KGL ins indische Mumbai BOM mit Stopover Sansibar ZNZ. Die Verbindung nach Sansibar ist zwar nicht neu, wird jetzt aber als Zwischenstopp auf einem A330-Langstreckenflug stark aufgewertet.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Asien, Europa und Nordamerika
Weitere Interkontinental-Verbindungen sollen in Kürze folgen. Noch in diesem Jahr soll mit dem chinesischen Guangzhou CAN eine zweite Langstrecken-Verbindung nach Asien in den Flugplan aufgenommen werden. 2018 ist mit New York City ein erster Direktflug nach Nordamerika geplant.
Da man die anspruchsvollen Fluggäste aus Europa, Asien und Nordamerika auch nach dem Aussteigen in Ruanda beeindrucken möchte, baut die Regierung rund 25 Kilometer südöstlich der Hauptstadt gerade einen komplett neuen internationalen Flughafen. Der neue Airport soll den aktuellen Hauptstadtflughafen jedoch nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Bugesera International Airport ist für zwei Runways ausgelegt, Phase 1 soll bereits im Dezember 2018 mit einer Runway in Betrieb gehen. Anders als derzeit in Afrika üblich bauen den Flughafen übrigens nicht die Chinesen, sondern ein portugiesisches Firmenkonsortium.
Quellen: allafrica.com; RwandaAir – Bildnachweis: Airbus S.A.S., Adam Jones
Die junge Fluglinie aus Ruanda agiert dabei zielstrebig und selbstbewusst.
Mount Kilimanjaro und RwandAir (Bild: Adam Jones)
Das kleine Land glänzt jedoch seit Jahren trotz relativ ungünstiger Rahmenbedingungen mit einem rasanten und in Afrika beispiellosen Wirtschaftsaufschwung. Durchschnittliche Wachstumsraten zwischen sechs und acht Prozent sind für ein Land, in dem 60% der Bevölkerung in Armut leben, eine echte Leistung.
In seinen Problemen unterscheidet sich Ruanda grundsätzlich kaum von denen seinen Nachbarn. Der Schlüssel des Erfolges liegt aber vor allem im erfolgreichen Zurückdrängen der Korruption.
Folgerichtig ist Kagames Blick ist gnadenlos in die Zukunft gerichtet und duldet keinen oppositionellen Widerspruch, die Wirtschaft honoriert seine Politik. Kagame ahnt, dass im Tourismus für sein Land eine große Chance für nachhaltiges Wachstum schlummert. Dazu kommt, dass die gesamte Region Ostafrika ohnehin gerade vor einem großen Aufbruch steht.
Regional ist die ruandische Fluglinie sehr gut aufgestellt und hat sich mit guten Verbindungen in West-, Zentral- und Ostafrika einen exzellenten Ruf erarbeitet. Inzwischen gehört RwandAir zu den sichersten und am schnellsten wachsenden Fluglinien Afrikas. Und auch über den Service an Bord hört und liest man viel Positives.
9,2 Millionen Flugtickets – Tendenz steigend – wurden 2016 in Afrika südlich der Sahara verkauft. Zwei Drittel davon teilten sich die drei Platzhirsche Ethiopian Airlines, Kenya Airways und South African Airways.
Bislang flog RwandAir mit Dubai DBX lediglich ein Ziel außerhalb Afrikas an. Ab Juli 2017 gibt es mit Kigali KGL – Brüssel BRU – London LGW – Kigali KGL drei Mal die Woche (2-4-5) einen RwandAir-A330-Direktflug nach Europa im Codeshare mit Brussels Airlines, die wiederum die Verbindung Brüssel BRU – Kampala EBB – Kigali KGL – Brüssel BRU im Codeshare mit RwandAir bedient.
RwandAir wird so auch für Tansania-Reisende noch interessanter. Erstens besteht mit Kigali KGL – Kilimanjaro JRO bereits eine etablierte und komfortable 90-Minuten-Flugverbindung zwischen Ruanda und Tansania. Überdies fliegt RwandAir seit April 2017 von Kigali KGL ins indische Mumbai BOM mit Stopover Sansibar ZNZ. Die Verbindung nach Sansibar ist zwar nicht neu, wird jetzt aber als Zwischenstopp auf einem A330-Langstreckenflug stark aufgewertet.
Da man die anspruchsvollen Fluggäste aus Europa, Asien und Nordamerika auch nach dem Aussteigen in Ruanda beeindrucken möchte, baut die Regierung rund 25 Kilometer südöstlich der Hauptstadt gerade einen komplett neuen internationalen Flughafen. Der neue Airport soll den aktuellen Hauptstadtflughafen jedoch nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Bugesera International Airport ist für zwei Runways ausgelegt, Phase 1 soll bereits im Dezember 2018 mit einer Runway in Betrieb gehen. Anders als derzeit in Afrika üblich bauen den Flughafen übrigens nicht die Chinesen, sondern ein portugiesisches Firmenkonsortium.
Quellen: allafrica.com; RwandaAir – Bildnachweis: Airbus S.A.S., Adam Jones
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