Beste Besuchszeit:
Gründungsjahr:
Territorium:
Typische Vegetationsform:
Flaggschiff-Tierart:
Status:
Besonderheit:
Seit dem Jahr 2008 ist der Ruaha der größte Nationalpark Tansanias und zugleich auch der größte in ganz Ostafrika. Mit seiner aktuellen Ausdehnung ist der Ruaha-Nationalpark so groß wie Slowenien. Der Ruaha ist jedoch nur ein Teil des zusammen über 40.000 km² großen Ruaha-Rungwa-Ökosystems, das flächenmäßig annähernd an die Größe der Schweiz heranreicht.
Da der Ruaha zum weniger besuchten Southern Circuit gehört, ist man hier auf Safari oft mit den Tieren und der wunderschönen Natur noch ganz alleine. Der Name des Parks leitet sich vom Ruaha-Fluss ab. Der Fluss ist die zentrale Lebensader der ganzen Region und durchfließt das Gebiet von Südwesten nach Nordosten. In der Trockenzeit versanden die vom Hochland kommenden Zuflüsse und auch der Ruaha-Fluss selbst besteht dann nur noch aus einzelnen Wasserlöchern, in denen sich Nilpferde und Krokodile tummeln.
Der Ruaha ist nicht nur ein Refugium für Elefanten und eine Vielzahl von Antilopenarten, sondern auch ein wahrhaftiges Paradies für Raubtiere wie Gepard, Leopard, Hyäne und Löwe. Hier leben nicht nur rund 10% aller Löwen Afrikas – die zweitgrößte Löwenpopulation auf dem Kontinent – sondern auch einige der letzten Rudel des vom Aussterben bedrohten Afrikanischen Wildhundes. Der Ruaha ist somit einer der wenigen Nationalparks in ganz Afrika, wo es noch gute Chancen gibt, die sozialen und hochintelligenten Tiere zu Gesicht zu bekommen.
Die Flaggschiff-Tierart des Ruaha aber ist eine andere: Der Große Kudu. Die mächtigen Antilopen mit den markanten weißen Querstreifen und den Korkenzieher-Hörnern bei den Männchen durchstreifen das Gebiet in kleinen Herden von drei bis zehn Individuen. Große Kudus können aus vollem Lauf bis zu 3 Meter hohe Hindernisse überspringen und lassen sich im Ruaha am besten während der Paarungszeit im Juni beobachten.
Geologisch betrachtet gehört der Ruaha zum östlichen Ast des Ostafrikanischen Grabenbruchs (Gregory Rift). Trotz der auf den ersten Blick kargen Landschaft leben zeitweise mehr als 500 Vogelarten im Park. Zu den hier typischen Arten zählen Rotschnabeltoko, Afrikanischer Fischadler und Hauben-Bartvogel.
Aufgrund seiner Lage genau am Übergang zwischen ostafrikanischer Dornsavanne und dem Miombo-Waldgürtel des südlichen Afrikas zeigt auch die Fauna des Ruaha-Nationalparks mit rund 1.400 Pflanzenarten eine außergewöhnlich große Vielfalt. Vereinzelt ragen majestätische, uralte Baobab-Bäume aus der Savanne. Am Ufer des Ruaha-Flusses wachsen bis zu 30 Meter hohe Anabäume, deren Hülsenfrüchte gerne von Elefanten gefressen werden.