Ja, hier im Südosten Simbabwes ist es tatsächlich noch zu finden, das von Menschen weitgehend unberührte, wilde Afrika.
Die abgeschiedene Wildnis hat dem Gonarezhou-Nationalpark in Simbabwe eine Top-Reputation als Juwel für Naturfreunde verschafft. Allerdings hat die Unberührtheit ihren Preis. Wildtiere, die an Menschen gewöhnt sind, darf man hier nicht erwarten.
Wild und einsam – Der Gonarezhou-Nationalpark im Südosten Simbabwes
Anfangs schien uns diese Gegend einfach nur öd und leer. Obwohl es hier längst wieder zahlreiche der grauen Riesen geben soll, waren sie für uns vollkommen unsichtbar.
Am Ende kamen wir den scheuen Elefanten des Gonarezhou sehr viel näher, als es beabsichtigt war. Der Magie Afrikas begegnest du eben immer dann, wenn du sie gerade nicht auf dem Zettel hast!
Am Ende kamen wir den scheuen Elefanten des Gonarezhou sehr viel näher, als es beabsichtigt war. Der Magie Afrikas begegnest du eben immer dann, wenn du sie gerade nicht auf dem Zettel hast!
Lesen Sie in Teil 1 , warum man während einer Flussdurchquerung keinesfalls das Auto verlassen sollte, und sei da noch so wenig Wasser drin.
Welcome to Zimbabwe!
In Malvernia trifft die schmale Sandpiste endlich wieder auf Asphalt, wenn auch mit unzähligen Schlaglöchern. Einziges Highlight in diesem verschlafenen Nest ist der Bahnhof der Limpopo Railway. Hierhalten die Züge, bevor es weiter nach Simbabwe geht.
Die in großen Teilen noch aus der Kolonialzeit stammende Bahnlinie verbindet den Hafen von Maputo mit Somabhula in Simbabwe. In Malvernia endet auch die Straße aus Maputo. Mit dem Asphalt ist es nach zwei Kilometern daher auch schon wieder vorbei. Scheinbar ist gerade niemand da, der uns über die Grenze lässt. Dann finden wir doch noch jemanden, der den Stempel in unsere Pässe haut.
In Sango, auf der simbabwischen Seite der Grenze, dösen zwei gelangweilte Grenzbeamte im Schatten des Zollhauses. Sie kümmern sich um das runde Dutzend Fahrzeuge, die hier pro Tag die Grenze überqueren. Achten sollte man darauf, nicht später als 17:30 Uhr dort anzukommen, denn pünktlich um 18:00 Uhr wird die Grenze dichtgemacht. Dann muss man bis um 6:00 Uhr am nächsten Morgen warten, ehe sie wieder geöffnet wird.
Die in großen Teilen noch aus der Kolonialzeit stammende Bahnlinie verbindet den Hafen von Maputo mit Somabhula in Simbabwe. In Malvernia endet auch die Straße aus Maputo. Mit dem Asphalt ist es nach zwei Kilometern daher auch schon wieder vorbei. Scheinbar ist gerade niemand da, der uns über die Grenze lässt. Dann finden wir doch noch jemanden, der den Stempel in unsere Pässe haut.
In Sango, auf der simbabwischen Seite der Grenze, dösen zwei gelangweilte Grenzbeamte im Schatten des Zollhauses. Sie kümmern sich um das runde Dutzend Fahrzeuge, die hier pro Tag die Grenze überqueren. Achten sollte man darauf, nicht später als 17:30 Uhr dort anzukommen, denn pünktlich um 18:00 Uhr wird die Grenze dichtgemacht. Dann muss man bis um 6:00 Uhr am nächsten Morgen warten, ehe sie wieder geöffnet wird.
Lohnender Umweg
Seine Abgelegenheit qualifiziert den Sango Border Post in unseren Augen als perfekte Alternative zu Beitbridge. Die bereits vorab beantragten Visa für Mosambik und Simbabwe ermöglichen eine für afrikanische Verhältnisse flotte Abwicklung der Aus- und Einreiseformalitäten.
Die Limpopo Railway führt quer durch den Gonarezhou
In weniger als 30 Minuten haben wir alle Stempel in den Pässen und sind im Gonarezhou- Nationalpark angelangt. Es ist kurz nach 5, und um 6 geht die Sonne unter.
Die Limpopo Railway führt quer durch den Gonarezhou
In weniger als 30 Minuten haben wir alle Stempel in den Pässen und sind im Gonarezhou- Nationalpark angelangt. Es ist kurz nach 5, und um 6 geht die Sonne unter.
Unterwegs im Süden des Parks
Bis zum National Park Headquarter in Mabalabuta sind es nochmals rund 30 Kilometer. Auf der parallel zu den schnurgeraden Bahngleisen verlaufende Dirt Road kommen wir zügig voran. Die Umgebung ist topfeben und mit dichtem Busch bewachsen. Wir sind jetzt in der Mwenezi-Subregion, dem südlichen Teil des Nationalparks.
Grafik: ©IntoEastAfrica
Das Headquarter des Südabschnitts liegt auf den felsigen Klippen oberhalb des Mwenezi River, der zu dieser Zeit des Jahres so wie der Limpopo vollständig ausgetrocknet ist. Das durch die sandige Ebene mäandrierende Flussbett ist zusammen mit entlang des Flusses wachsenden Eisenholz-, Leberwurst- und Nyalabäumen das landschaftliche Highlight der südlichen Parkregion. Die Sonne ist gerade untergegangen, als wir Mabalabuta erreichen.
Wir suchen uns einen schönen Platz auf der Main Campsite nahe dem Headquarter. Bis auf einen anderen Jeep aus Südafrika sind wir hier ganz allein. Es ist bereits stockdunkel, als wir das Dachzelt hochziehen. Punktlandung. Unser Plan mit der stressfreien Anreise ist perfekt aufgegangen.
Grafik: ©IntoEastAfrica
Das Headquarter des Südabschnitts liegt auf den felsigen Klippen oberhalb des Mwenezi River, der zu dieser Zeit des Jahres so wie der Limpopo vollständig ausgetrocknet ist. Das durch die sandige Ebene mäandrierende Flussbett ist zusammen mit entlang des Flusses wachsenden Eisenholz-, Leberwurst- und Nyalabäumen das landschaftliche Highlight der südlichen Parkregion. Die Sonne ist gerade untergegangen, als wir Mabalabuta erreichen.
Wir suchen uns einen schönen Platz auf der Main Campsite nahe dem Headquarter. Bis auf einen anderen Jeep aus Südafrika sind wir hier ganz allein. Es ist bereits stockdunkel, als wir das Dachzelt hochziehen. Punktlandung. Unser Plan mit der stressfreien Anreise ist perfekt aufgegangen.
Weiter in die Save-Runde-Subregion
In der Nacht ist es ungewöhnlich ruhig. Außer den Zikaden sind keine anderen Tiere zu hören. Am nächsten Morgen brechen wir auf in Richtung Norden. Der Park ist nicht nur administrativ zweigeteilt. Auch landschaftlich gibt es zwischen dem Norden und Süden große Unterschiede. Das lässt sich gut nachvollziehen, wenn man den Park längs durchquert.
Die Mwenezi-Region ist im Prinzip eine riesige flache Sandebene, in der lediglich der darin eingegrabene Mwenzi River spektakuläre Settings liefert. Der Norden ist landschaftlich abwechslungsreicher. Hier wachsen neben Gras- und Dornbuschsavanne auch größere Mopane- und Palmenwälder sowie vereinzelte Baobab-Bäume.
Die Mwenezi-Region ist im Prinzip eine riesige flache Sandebene, in der lediglich der darin eingegrabene Mwenzi River spektakuläre Settings liefert. Der Norden ist landschaftlich abwechslungsreicher. Hier wachsen neben Gras- und Dornbuschsavanne auch größere Mopane- und Palmenwälder sowie vereinzelte Baobab-Bäume.
Stop and go
Trotz einer auf den ersten Blick recht eintönigen Landschaft weist der Gonarezhou die größte Biodiversität unter den Nationalparks Simbabwes auf. Die Artenvielfalt der hier vorkommenden Pflanzen und Tiere ist enorm, erfordert aber auch ein genaueres Hinschauen.
Sandpiste nahe den Chilojo Cliffs im nördlichen Teil des Nationalparks
Und nicht zwangsläufig sind die spektakulärsten Tierbegegnungen auch die mit den größten Tieren. Motor aus und warten. Wer warten kann, wird belohnt. Früher oder später kommt irgendetwas aus dem Busch. Motor aus und warten. Wir haben für solche Ruhepausen eine Kaffeemaschine an Bord, die über das Bordnetz betrieben werden kann. Zugegeben sind wir da etwas eigen in Anbetracht der flimmernden Hitze um uns herum. Macht aber gerade deshalb Spaß.
Die Save-Runde-Region im Norden ist mit den beiden Flüssen Save und Runde, die sich hier in den Sandstein gegraben haben, landschaftlich vielfältiger. Der Zusammenfluss von Save und Runde am nordöstlichen Parkende gehört zu spektakulärsten Szenerien, die der Gonarezhou zu bieten hat.
Entlang des Runde, der selbst in der Trockenzeit meist noch etwas Wasser führt, wächst dichter Galeriewald mit Wilden Mangos, Leberwurstbäumen und vor allem Baobabs. Ein Paradies für Elefanten. Und die wollen wir ja sehen, also stehen dort die Chancen sicher am besten.
Sandpiste nahe den Chilojo Cliffs im nördlichen Teil des Nationalparks
Und nicht zwangsläufig sind die spektakulärsten Tierbegegnungen auch die mit den größten Tieren. Motor aus und warten. Wer warten kann, wird belohnt. Früher oder später kommt irgendetwas aus dem Busch. Motor aus und warten. Wir haben für solche Ruhepausen eine Kaffeemaschine an Bord, die über das Bordnetz betrieben werden kann. Zugegeben sind wir da etwas eigen in Anbetracht der flimmernden Hitze um uns herum. Macht aber gerade deshalb Spaß.
Die Save-Runde-Region im Norden ist mit den beiden Flüssen Save und Runde, die sich hier in den Sandstein gegraben haben, landschaftlich vielfältiger. Der Zusammenfluss von Save und Runde am nordöstlichen Parkende gehört zu spektakulärsten Szenerien, die der Gonarezhou zu bieten hat.
Entlang des Runde, der selbst in der Trockenzeit meist noch etwas Wasser führt, wächst dichter Galeriewald mit Wilden Mangos, Leberwurstbäumen und vor allem Baobabs. Ein Paradies für Elefanten. Und die wollen wir ja sehen, also stehen dort die Chancen sicher am besten.
“Gonarezhou“ heißt „Ort vieler Elefanten“
Die Trails vom Süden in den Norden des Parks verlaufen zumeist durch rötlichen Sand und auch schnurgeradeaus. Dennoch fahren wir fast 80 Kilometer, ehe sich die Landschaft merkbar verändert. Es wird hügeliger, der Bewuchs grüner und dichter. Immer öfter queren wir ausgetrocknete Flussbetten. Die vielen umgeknickten Bäume und Sträucher sind ein eindeutiges Zeichen für die Anwesenheit von Elefanten.
Offensichtlich kommen wir dem Runde River immer näher. Der schmale Trail schlängelt sich kurvenreich durch dichten Galeriewald. Nach einer Kehre stehen nur rund 200 Meter entfernt auf einmal drei oder vier mächtige Elefanten auf der Straße. Das überraschende Zusammentreffen erschreckt sie noch mehr als uns. Sofort flüchten sie sich seitlich in den Busch, aber nicht alle. Einer der Elefanten trompetet laut, wendet sich uns sichtbar verärgert entgegen und stellt seine mächtigen Ohren auf.
Offensichtlich kommen wir dem Runde River immer näher. Der schmale Trail schlängelt sich kurvenreich durch dichten Galeriewald. Nach einer Kehre stehen nur rund 200 Meter entfernt auf einmal drei oder vier mächtige Elefanten auf der Straße. Das überraschende Zusammentreffen erschreckt sie noch mehr als uns. Sofort flüchten sie sich seitlich in den Busch, aber nicht alle. Einer der Elefanten trompetet laut, wendet sich uns sichtbar verärgert entgegen und stellt seine mächtigen Ohren auf.
Auf der Flucht
Schon im nächsten Moment setzt sich der Graue Riese in Bewegung und trabt auf uns zu. Keine Zeit um Nachzudenken. Ich wende den Toyota rabiat in drei Zügen und gebe Vollgas auf dem Weg zurück.
Wir sind absolut nicht scharf drauf zu erfahren, ob es sich hier wieder nur um einen Scheinangriff handelt, oder ob er dieses Mal Ernst macht. Kurzum, uns fehlt die Erfahrung, die Situation in der Kürze richtig einschätzen zu können. Also besser weg hier.
Elefant im Galeriewald © Singita Pamushana
Wegen der vielen Kehren ist der verärgerte Elefant schnell aus dem Rückspiegel verschwunden. Sein Trompeten ist allerdings noch länger zu hören.
Da wir uns laut GPS tatsächlich schon nahe am Fluss befinden, finden wir schnell eine Streckenvariante, wie wir die Stelle von eben umfahren können. Jedenfalls sind wir jetzt gewarnt. Die Elefanten im Gonarezhou scheinen tatsächlich sensibel und schreckhaft zu sein, aber sie sind da und wohl auch überall um uns herum. Ab jetzt besser langsam fahren.
Wir sind absolut nicht scharf drauf zu erfahren, ob es sich hier wieder nur um einen Scheinangriff handelt, oder ob er dieses Mal Ernst macht. Kurzum, uns fehlt die Erfahrung, die Situation in der Kürze richtig einschätzen zu können. Also besser weg hier.
Elefant im Galeriewald © Singita Pamushana
Wegen der vielen Kehren ist der verärgerte Elefant schnell aus dem Rückspiegel verschwunden. Sein Trompeten ist allerdings noch länger zu hören.
Da wir uns laut GPS tatsächlich schon nahe am Fluss befinden, finden wir schnell eine Streckenvariante, wie wir die Stelle von eben umfahren können. Jedenfalls sind wir jetzt gewarnt. Die Elefanten im Gonarezhou scheinen tatsächlich sensibel und schreckhaft zu sein, aber sie sind da und wohl auch überall um uns herum. Ab jetzt besser langsam fahren.
Über 400 Vogelarten und alle Großkatzen
Wie es der Name des Parks schon sagt, sind die Elefanten die Hauptattraktion des Gonarezhou. Afrikanische Wildhunde gibt es auch. Diese zu Gesicht zu bekommen, ist allerdings ein seltenes Glück. Eher schon mal Löwen, Leoparden, Geparden oder Hyänen, die alle auch im Park heimisch sind.
Büffelherde im Gonarezhou © Chilo Gorge Safari Lodge
Die Chancen auf Tierbegegnungen stehen an den Flussläufen am besten. Afrikanische Wildhunde sehen wir auch mit viel Geduld leider keine. Dafür sehen wir Impalas, Wasserböcke, Zebras, Warzenschweine und Paviane, die allesamt relativ wenig Scheu zeigen.
Andere Besucher trifft man selbst während der Hauptreisezeit eher selten. Auf den abgelegenen Campsites im Park hat man Natur und Tiere oft ganz für sich allein.
Büffelherde im Gonarezhou © Chilo Gorge Safari Lodge
Die Chancen auf Tierbegegnungen stehen an den Flussläufen am besten. Afrikanische Wildhunde sehen wir auch mit viel Geduld leider keine. Dafür sehen wir Impalas, Wasserböcke, Zebras, Warzenschweine und Paviane, die allesamt relativ wenig Scheu zeigen.
Andere Besucher trifft man selbst während der Hauptreisezeit eher selten. Auf den abgelegenen Campsites im Park hat man Natur und Tiere oft ganz für sich allein.
Cast Away
Für die zweite Nacht im Park haben wir die Fishan´s Campsite reserviert. Besser gesagt, wir wurden zugeteilt. Wir haben Glück und sind dort ganz für uns allein. Es ist das Großartigste, was einem in Afrika passieren kann. Vollkommen allein zu sein in einer unberührten Natur voller wilder Tiere. Für diese Art von Magic Moments nimmt man die damit verbundenen Strapazen gerne in Kauf.
Fishan´s Campside unmittelbar am Ufer des Runde River
Unmittelbar am Hochgestade des Runde River gelegen genießt man von einem sandigen Plateau aus einen sensationellen Panoramablick über den Fluß und die Chilojo Cliffs, die in der Abendsonne feuerrot leuchten.
Bei unserer Ankunft kurz vor Sonnenuntergang klettert in unmittelbarer Nähe des Camps gerade ein großer Elefantenbulle gemächlich die Böschung hinab. Das Flussbett ist hier rund 200 Meter breit und besteht nahezu komplett aus Sand. Jetzt während der Trockenzeit ist der Runde nur mehr ein schmales Rinnsal nahe dem anderen Ufer.
Das war dem Bullen heute wohl etwas zu weit. Also gräbt er kurzerhand im Sand, bis er nach kurzer Zeit auf Wasser stößt und damit seinen Durst stillt. Die untergehende Sonne taucht die Szenerie noch einmal in satte Farben, ehe der Tag zu Ende geht.
Als es bereits dämmert, beobachten wir den Bullen, wie er wieder das Ufer erklimmt und lautlos im Busch verschwindet. Die Grillen zirpen. Irgendwo in der Ferne brüllt ein Löwe. Ja, da ist sie, die Magie Afrikas!
Fishan´s Campside unmittelbar am Ufer des Runde River
Unmittelbar am Hochgestade des Runde River gelegen genießt man von einem sandigen Plateau aus einen sensationellen Panoramablick über den Fluß und die Chilojo Cliffs, die in der Abendsonne feuerrot leuchten.
Bei unserer Ankunft kurz vor Sonnenuntergang klettert in unmittelbarer Nähe des Camps gerade ein großer Elefantenbulle gemächlich die Böschung hinab. Das Flussbett ist hier rund 200 Meter breit und besteht nahezu komplett aus Sand. Jetzt während der Trockenzeit ist der Runde nur mehr ein schmales Rinnsal nahe dem anderen Ufer.
Das war dem Bullen heute wohl etwas zu weit. Also gräbt er kurzerhand im Sand, bis er nach kurzer Zeit auf Wasser stößt und damit seinen Durst stillt. Die untergehende Sonne taucht die Szenerie noch einmal in satte Farben, ehe der Tag zu Ende geht.
Als es bereits dämmert, beobachten wir den Bullen, wie er wieder das Ufer erklimmt und lautlos im Busch verschwindet. Die Grillen zirpen. Irgendwo in der Ferne brüllt ein Löwe. Ja, da ist sie, die Magie Afrikas!
Jurassic Park
Am nächsten Tag erklimmen wir mit dem Toyota die majestätischen Chilojo Cliffs, die von unserer Campsite aus am Abend zuvor bereits gut zu sehen waren. Über die Jahrtausende hat sich der Runde hier tief in die Sedimentschichten eingegraben.
Dabei hat er eine rund 30 Kilometer lange und stellenweise bis zu 200 Meter hoch aus der Ebene aufragende, spektakuläre Abbruchkante aus Sandstein geschaffen. Diese rot-weiß-marmorierten Sandsteinklippen sind pures Drama und ein landschaftliches Highlight im Gonarezhou.
Erdgeschichtlich entstanden diese Gesteinsschichten im Pliozön und sind somit zwischen 3 und 5 Millionen Jahre alt.
Das Panorama, das sich einem von oben unmittelbar an der Abbruchkante bietet, ist schlicht atemberaubend. Vor uns nichts als die endlose Weite der Savanne. Unten glitzert der Runde River in der grellen Mittagsonne. Deutlich spürt man den Zug der heißen Luft, die an den aufgeheizten Felsen hochsteigt.
Dabei hat er eine rund 30 Kilometer lange und stellenweise bis zu 200 Meter hoch aus der Ebene aufragende, spektakuläre Abbruchkante aus Sandstein geschaffen. Diese rot-weiß-marmorierten Sandsteinklippen sind pures Drama und ein landschaftliches Highlight im Gonarezhou.
Erdgeschichtlich entstanden diese Gesteinsschichten im Pliozön und sind somit zwischen 3 und 5 Millionen Jahre alt.
Das Panorama, das sich einem von oben unmittelbar an der Abbruchkante bietet, ist schlicht atemberaubend. Vor uns nichts als die endlose Weite der Savanne. Unten glitzert der Runde River in der grellen Mittagsonne. Deutlich spürt man den Zug der heißen Luft, die an den aufgeheizten Felsen hochsteigt.
Umzingelt von Elefanten
Bis auf die Grillen ist es vollkommen still. Wir legen uns ganz vorne auf einen der Felsvorsprünge. Im Fernglas entdecken wir unten an den Hängen Elefanten. Mit der Zeit sehen wir sogar mit bloßen Augen immer mehr von den grauen Riesen, die rund 150 Meter weiter unten den Busch auf der Suche nach Nahrung durchstreifen.
From the top: Panorama über den Runde River und den Gonarezhou
Sie können uns jedoch weder sehen noch hören. Es ist eine phantastische Szenerie. Selten hat man in Afrika einen so guten Blick aus Reihe Eins auf Wildtiere, die sich selbst vollkommen unbeobachtet fühlen.
From the top: Panorama über den Runde River und den Gonarezhou
Sie können uns jedoch weder sehen noch hören. Es ist eine phantastische Szenerie. Selten hat man in Afrika einen so guten Blick aus Reihe Eins auf Wildtiere, die sich selbst vollkommen unbeobachtet fühlen.
This is Africa
Der Runde River führt ganzjährig Wasser und ist die zentrale Lebensader des Parks. Er mündet rund 30 Kilometer nordöstlich unmittelbar vor der Grenze zu Mosambik in den Save-Fluss. Dort liegt mit 162 m über dem Meeresspiegel sowohl der tiefste Punkt des Parks als auch von ganz Simbabwe.
Als wir wieder unten am Runde River ankommen, ist es Mittag und im Auto so heiß geworden, dass wir im Schatten der großen Bäume direkt an der Uferkante eine ausgedehnte Pause einlegen.
Als wir wieder unten am Runde River ankommen, ist es Mittag und im Auto so heiß geworden, dass wir im Schatten der großen Bäume direkt an der Uferkante eine ausgedehnte Pause einlegen.
Suche das Wasser und warte was passiert
Wir stellen unsere Campingstühle direkt am Hochufer auf, machen Kaffee und warten, was passiert. Wenn man sich dabei ruhig verhält, kann es durchaus passieren, dass Elefanten oder Gazellen direkt neben einem aus dem Busch auftauchen und sich die Uferböschung hinab zum Wasser bewegen. Sie lassen sich dann auf ihrem Weg zum Wasser nicht weiter stören.
Nichts. Zumindest hier nicht bei uns. Stattdessen kommt plötzlich in rund 300 Meter Entfernung eine Gruppe von Elefanten aus dem Busch. Die mächtigen Tiere steigen gemächlich der Reihe nach hinab ins sandige Flussbett und machen sich auf den Weg zum Fluss, der nahe dem anderen Ufer noch etwas Wasser führt.
Elefanten am Runde River, dahinter die Chilojo Cliffs
Im Hintergrund begrenzen die majestätisch aufragenden Chilojo Cliffs die Szenerie und lassen selbst die sonst so mächtigen Elefanten ganz winzig klein wirken.
Nichts. Zumindest hier nicht bei uns. Stattdessen kommt plötzlich in rund 300 Meter Entfernung eine Gruppe von Elefanten aus dem Busch. Die mächtigen Tiere steigen gemächlich der Reihe nach hinab ins sandige Flussbett und machen sich auf den Weg zum Fluss, der nahe dem anderen Ufer noch etwas Wasser führt.
Elefanten am Runde River, dahinter die Chilojo Cliffs
Im Hintergrund begrenzen die majestätisch aufragenden Chilojo Cliffs die Szenerie und lassen selbst die sonst so mächtigen Elefanten ganz winzig klein wirken.
Die Zeit steht still
Es ist einer dieser Augenblicke, den man für die Ewigkeit einfrieren will. Zweifellos einer, der die Seele berührt. Definitiv gehört dieser Flecken Erde zu den schönsten, die wir in Afrika bislang auf unseren Reisen gesehen haben.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf in Richtung Nordwesten und Chipinda Pools. Hier liegen das Headquarter des nördlichen Parkteils und das gleichnamige Camp, wo wir die kommende Nacht campieren wollen.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf in Richtung Nordwesten und Chipinda Pools. Hier liegen das Headquarter des nördlichen Parkteils und das gleichnamige Camp, wo wir die kommende Nacht campieren wollen.
Déjà-vu
Die Zeit vergeht wie im Flug. Die tiefstehende Sonne erinnert uns daran, dass es bereits wieder Abend wird. Zeit zum Aufbruch. Wir wollen noch bis nach Chipinda Pools, unserem Quartier für die kommende Nacht.
Gegen Abend werden allerdings auch die Tiere wieder munter. So kommt es eigentlich nicht unerwartet, dass plötzlich eine Gruppe von Elefanten direkt neben der Piste steht und uns zum Halten zwingt. Wir nähern wir uns langsam, lassen den Jeep ein paar Meter vor ihnen ausrollen und machen den Motor aus.
Zwar haben uns die Elefanten dieses Mal kommen sehen, die Leitkuh scheint dennoch hochnervös zu sein. Sie fixiert uns mit aufgestellten Ohren und scharrt mit den Vorderbeinen im Sand. Kein gutes Zeichen. Haben wir gestern ganz ähnlich erlebt, nur von weiter weg!
Gegen Abend werden allerdings auch die Tiere wieder munter. So kommt es eigentlich nicht unerwartet, dass plötzlich eine Gruppe von Elefanten direkt neben der Piste steht und uns zum Halten zwingt. Wir nähern wir uns langsam, lassen den Jeep ein paar Meter vor ihnen ausrollen und machen den Motor aus.
Zwar haben uns die Elefanten dieses Mal kommen sehen, die Leitkuh scheint dennoch hochnervös zu sein. Sie fixiert uns mit aufgestellten Ohren und scharrt mit den Vorderbeinen im Sand. Kein gutes Zeichen. Haben wir gestern ganz ähnlich erlebt, nur von weiter weg!
Langsam wird es unheimlich!
Sie stiert uns an. Unweigerlich steigt im Angesicht dieses riesigen Tieres der Puls. Wir sitzen vollkommen regungslos im Auto. Gerade das aber scheint sie noch mehr zu irritieren. Wahrscheinlich sind wir zu nah an ihnen dran und versperren gefühlt den Weg über die Straße zum Fluss.
Elefant im Gonarezhou-Nationalpark © Chilo Gorge Safari Lodge
Wenn Dich ein Elefant aus nächster Nähe so ausgiebig fixiert und dann lostrompetet, gefriert Dir sprichwörtlich das Blut in den Adern. Es ist wohl ein Urinstinkt in uns, der Gefahr anzeigt. Ich folge diesem Instinkt, starte flugs den Motor und schiebe Vollgas die Piste zurück. Das erschreckt die Leitkuh noch mehr und sie macht wie schon der Elefant am Tag zuvor Anstalten, einen Angriff einzuleiten. Da sind wir aber schon weit genug, um das Auto zügig zu wenden und die Situation abermals per Flucht zu entschärfen.
Elefant im Gonarezhou-Nationalpark © Chilo Gorge Safari Lodge
Wenn Dich ein Elefant aus nächster Nähe so ausgiebig fixiert und dann lostrompetet, gefriert Dir sprichwörtlich das Blut in den Adern. Es ist wohl ein Urinstinkt in uns, der Gefahr anzeigt. Ich folge diesem Instinkt, starte flugs den Motor und schiebe Vollgas die Piste zurück. Das erschreckt die Leitkuh noch mehr und sie macht wie schon der Elefant am Tag zuvor Anstalten, einen Angriff einzuleiten. Da sind wir aber schon weit genug, um das Auto zügig zu wenden und die Situation abermals per Flucht zu entschärfen.
Gute oder schlechte Menschen – für Elefanten sind wir alle gleich
Einen möglichen Umweg gibt es dieses Mal nicht. Wir müssen da vorbei. Also warten wir eine Weile, ehe wir es noch einmal versuchen. Sie sind weg!
Auf dem Rest des Weges ins Camp sehen wir zwar immer wieder Elefanten in der Nähe, aber diese bleiben allesamt ruhig und entspannt. Dass die Elefanten im Gonarezhou sensibler sind, als die meisten ihrer Artgenossen in anderen Teilen Afrikas, ist offensichtlich.
Wie wir abends im Camp hören, ist die Wilderei im Gonarezhou noch immer ein großes Problem. Dass die Elefanten hier ängstlich und menschenscheu sind, mitunter unberechenbar und sogar aggressiv, haben wir nun selbst erlebt. Dass ausgerechnet wir es gut mit ihnen meinen, können sie nicht wissen.
Auch die Camp Site von Chipinda Pools liegt direkt am Runde River. Drüben am anderen Flussufer wartet bereits wieder die Zivilisation. Am nächsten Tag wollen wir weiter nach Mana Pools, ein weiteres Highlight Simbabwes an der Grenze zu Sambia.
Der Sambesi ist von Chipinda Pools rund 1.000 Kilometer entfernt. Um dorthin hin zu gelangen, müssen wir erst einmal quer durch das ganze Land und dabei auch mitten durch die Hauptstadt Harare. Aber das ist eine andere Geschichte…
Auf dem Rest des Weges ins Camp sehen wir zwar immer wieder Elefanten in der Nähe, aber diese bleiben allesamt ruhig und entspannt. Dass die Elefanten im Gonarezhou sensibler sind, als die meisten ihrer Artgenossen in anderen Teilen Afrikas, ist offensichtlich.
Wie wir abends im Camp hören, ist die Wilderei im Gonarezhou noch immer ein großes Problem. Dass die Elefanten hier ängstlich und menschenscheu sind, mitunter unberechenbar und sogar aggressiv, haben wir nun selbst erlebt. Dass ausgerechnet wir es gut mit ihnen meinen, können sie nicht wissen.
Auch die Camp Site von Chipinda Pools liegt direkt am Runde River. Drüben am anderen Flussufer wartet bereits wieder die Zivilisation. Am nächsten Tag wollen wir weiter nach Mana Pools, ein weiteres Highlight Simbabwes an der Grenze zu Sambia.
Der Sambesi ist von Chipinda Pools rund 1.000 Kilometer entfernt. Um dorthin hin zu gelangen, müssen wir erst einmal quer durch das ganze Land und dabei auch mitten durch die Hauptstadt Harare. Aber das ist eine andere Geschichte…
Get Into It
Für den Besuch des Gonarezhou-Nationalparks ist ein Allradauto Pflicht. Besonders spektakuläre Allradstrecken sind die Pisten entlang des Runde-Rivers, zu den Chilojo Cliffs und die speziell ausgewiesenen Runde-Flussquerungen. Jedenfalls ist der Gonarezhou ein Eldorado für Self Drive-Junkies.
Tankstellen gibt es im Park keine. Die nächste liegt in Chiredzi rund 50 Kilometer nördlich von Chipinda Pools. Bezahlen konnte man dort bei unserem Besuch 2019 ausschließlich Cash mittels US-Dollar. Da der Park extrem einsam ist, sollten ohnehin immer genug Wasser- und Benzinvorräte an Bord sein.
Nur im kurzen Winter von Juni bis Juli fallen die Temperaturen unter 30°C. Der heiße Sommer von November bis April geht einher mit Tagestemperaturen von über 40°C.
Tankstellen gibt es im Park keine. Die nächste liegt in Chiredzi rund 50 Kilometer nördlich von Chipinda Pools. Bezahlen konnte man dort bei unserem Besuch 2019 ausschließlich Cash mittels US-Dollar. Da der Park extrem einsam ist, sollten ohnehin immer genug Wasser- und Benzinvorräte an Bord sein.
Nur im kurzen Winter von Juni bis Juli fallen die Temperaturen unter 30°C. Der heiße Sommer von November bis April geht einher mit Tagestemperaturen von über 40°C.
Solitude
Bis auf die Chilo Gorge Lodge am Nordostrand des Parks darf man innerhalb des Parks nur auf zuvor gebuchten Zeltplätzen übernachten. Die aber sind allein schon die Reise wert. Um die minimalistisch ausgestatteten und traumhaft gelegenen Campsites nutzen zu können, ist eine Vorreservierung ratsam. Das geht entweder per E-Mail an reservations@gonarezhou.org oder via WhatsApp/Telefon unter der Nummer +263-779-788-811.
Im Gonarezhou gibt es rund zwei Dutzend Campsites, die über den ganzen Park verteilt sind. Allein 15 davon liegen entlang des Runde River. In der Regel sind zeitgleich maximal 3 Fahrzeuge pro Campsite erlaubt. Die sogenannten „Exclusive Campsites“ liegen mitten im Busch und haben keinerlei Facilities. Lediglich ein Plumpsklo ist vorhanden.
Weitere Informationen zu diesen und anderen Themen finden sich auf der Website des Gonarezhou Conservation Trust , der den Park im Auftrag der Nationalparkverwaltung Simbabwes seit 2017 managed.
Wer sich die Fahrt in den Park alleine nicht zutraut, findet in der rund 10 Kilometer außerhalb des Parks gelegenen Singita Pamushana Lodge eine ideale Anlaufstelle. Die preisgekrönte Luxus-Lodge zählt zu den besten Safari-Lodges Afrikas. Gäste genießen jeglichen Komfort und können von hier aus gemeinsam mit erfahrenen Guides den Nationalpark erkunden.
Quellen: Singita Ltd. South Africa; Chilo Gorge Safari Lodge Zimbabwe; ZimParks Harare; Gonarezhou Conservation Trust. Bildnachweis: Singita Ltd. South Africa; Chilo Gorge Safari Lodge Zimbabwe; IntoEastAfrica Reisen e.U.;
Im Gonarezhou gibt es rund zwei Dutzend Campsites, die über den ganzen Park verteilt sind. Allein 15 davon liegen entlang des Runde River. In der Regel sind zeitgleich maximal 3 Fahrzeuge pro Campsite erlaubt. Die sogenannten „Exclusive Campsites“ liegen mitten im Busch und haben keinerlei Facilities. Lediglich ein Plumpsklo ist vorhanden.
Weitere Informationen zu diesen und anderen Themen finden sich auf der Website des Gonarezhou Conservation Trust , der den Park im Auftrag der Nationalparkverwaltung Simbabwes seit 2017 managed.
Wer sich die Fahrt in den Park alleine nicht zutraut, findet in der rund 10 Kilometer außerhalb des Parks gelegenen Singita Pamushana Lodge eine ideale Anlaufstelle. Die preisgekrönte Luxus-Lodge zählt zu den besten Safari-Lodges Afrikas. Gäste genießen jeglichen Komfort und können von hier aus gemeinsam mit erfahrenen Guides den Nationalpark erkunden.
Quellen: Singita Ltd. South Africa; Chilo Gorge Safari Lodge Zimbabwe; ZimParks Harare; Gonarezhou Conservation Trust. Bildnachweis: Singita Ltd. South Africa; Chilo Gorge Safari Lodge Zimbabwe; IntoEastAfrica Reisen e.U.;
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