Fast wie bei Noah und seiner Arche
30 Jahre nach Beginn der Renaturierungsmaßnahmen ist das Madikwe-Wildreservat wieder ein echtes Stück afrikanische Wildnis von atemberaubender Schönheit.
Obwohl bereits am Übergang zur Wüste – Madikwe zeigt eine enorme Artenvielfalt
Das Madikwe-Wildreservat in der Nordwest-Provinz Südafrikas beweist auf eindrucksvolle Weise, dass eine bislang vom Menschen genutzte Agrarlandschaft in nur wenigen Jahren wieder in ein Stück Natur zurück verwandelt werden kann.
Nun ist die Natur dort wieder so wild, wie sie es bereits vor der Ankunft des Menschen gewesen sein muss.
Nun ist die Natur dort wieder so wild, wie sie es bereits vor der Ankunft des Menschen gewesen sein muss.
Afrikanische Wildnis im Ausmaß des Stadtstaats Hamburg
Das Madikwe Schutzgebiet umfasst 680 km² Buschland. Mit einigen angrenzenden Parzellen in Privatbesitz sind es sogar 750 km². Das aktuell fünftgrößte Wildreservat in Südafrika ist eine Erfolgsgeschichte.
Da die Erträge aus dem Ackerbau wegen der ungeeigneten Böden anhaltend schlecht gewesen waren, fällte die Regierung 1991 eine weitreichende Entscheidung. Man entschied, das Gebiet am Rande der Kalahari in ein Wildreservat zu verwandeln. Auf diese Weise sollten dort mit dem Safari-Tourismus zukünftig hoffentlich bessere Einnahmen zu erzielen sein.
Da die Erträge aus dem Ackerbau wegen der ungeeigneten Böden anhaltend schlecht gewesen waren, fällte die Regierung 1991 eine weitreichende Entscheidung. Man entschied, das Gebiet am Rande der Kalahari in ein Wildreservat zu verwandeln. Auf diese Weise sollten dort mit dem Safari-Tourismus zukünftig hoffentlich bessere Einnahmen zu erzielen sein.
Geld verdienen mit Natur
Die erzielten Einnahmen sollten dabei insbesondere den hier lebenden Menschen zu Gute kommen, für die es in diesem Gebiet ansonsten kaum Arbeit gibt.
Über einen Zeitraum von sieben Jahren wurden ab 1993 mehr als 8.000 Säugetiere aus anderen Regionen Afrikas in dieses Gebiet gebracht. Darunter auch seltene und bedrohte Tierarten, die anderswo kaum Überlebenschancen haben. Jedenfalls aber fast alle im südlichen Afrika vorkommenden Wildtierarten. Und die gibt es inzwischen nur noch selten alle an einem Ort zu sehen.
Über einen Zeitraum von sieben Jahren wurden ab 1993 mehr als 8.000 Säugetiere aus anderen Regionen Afrikas in dieses Gebiet gebracht. Darunter auch seltene und bedrohte Tierarten, die anderswo kaum Überlebenschancen haben. Jedenfalls aber fast alle im südlichen Afrika vorkommenden Wildtierarten. Und die gibt es inzwischen nur noch selten alle an einem Ort zu sehen.
Zurück zur Wildnis
Der als „Operation Phönix“ bekannt gewordene Arche-Noah-Plan war extrem erfolgreich. So wurde sie letztlich zum Vorbild für viele andere Renaturierungsprogramme im südlichen Afrika.
Aktuell zählt das Madikwe Game Reserve die nach dem Krüger-Nationalpark zweitgrößte Elefantenpopulation Südafrikas. Mehr als 900 der grauen Riesen durchstreifen zeitgleich die malerische Landschaft, die vorwiegend aus weiten Gras- und offenen Buschebenen besteht, unterbrochen nur von einzelnen Inselbergen.
Aktuell zählt das Madikwe Game Reserve die nach dem Krüger-Nationalpark zweitgrößte Elefantenpopulation Südafrikas. Mehr als 900 der grauen Riesen durchstreifen zeitgleich die malerische Landschaft, die vorwiegend aus weiten Gras- und offenen Buschebenen besteht, unterbrochen nur von einzelnen Inselbergen.
Sogar mit den „Big Five“
Trotz seiner beeindruckenden Artenvielfalt rangiert das Madikwe Game Reserve noch immer als Geheimtipp. Das verwundert umso mehr, als hier exzellente Chancen bestehen unteren anderem auch die vom Aussterben bedrohten Afrikanischen Wildhunde zu Gesicht zu bekommen.
Unbeachtet dessen gilt das Madikwe-Wildreservat als beispielhaftes Modell des Naturschutzes und der gemeinschaftlichen Entwicklung. Der Film von 2014 untersucht, ob dieser Anspruch berechtigt ist.
Unbeachtet dessen gilt das Madikwe-Wildreservat als beispielhaftes Modell des Naturschutzes und der gemeinschaftlichen Entwicklung. Der Film von 2014 untersucht, ob dieser Anspruch berechtigt ist.
Wer hat profitiert?
Die Dokumentation von Werner Zips und Manuela Zips-Mairitsch stellt das außergewöhnliche Wildreservat näher vor. Darüber hinaus beleuchten die beiden Autoren die Leistungen derjenigen, die für den Neuzeit-„Arche Noah“-Plan und dessen zunächst utopisch anmutende Umsetzung verantwortlich waren.
Wie oft bei derartigen Projekten geht es auch um die Frage, ob der Ökotourismus tatsächlich zur Armutsverringerung und zum Empowerment bei den betroffenen Gemeinschaften beiträgt. Oder sind es letztlich vor allem die privaten Investoren und Lodge-Betreiber, die von einem solchen Öko-Projekt profitieren?
Bildnachweis: © ZDF/ORF/Werner Zips
Wie oft bei derartigen Projekten geht es auch um die Frage, ob der Ökotourismus tatsächlich zur Armutsverringerung und zum Empowerment bei den betroffenen Gemeinschaften beiträgt. Oder sind es letztlich vor allem die privaten Investoren und Lodge-Betreiber, die von einem solchen Öko-Projekt profitieren?
Bildnachweis: © ZDF/ORF/Werner Zips